Januar 03, 2011

Eine Berlinerin in Paris

Ich kenn sie alle. Das mag nach Übertreibung klingen. Aber es ist einfach so. Ich kenn alle Ticketleute der Pariser Metro.
Angefangen hat alles damit, dass Paris das auserkorene Silvesterziel war. Silvester in Paris, das ist nicht nur für die Romantikfreunde unter uns das rosa Träumchen, sondern auch für all jene, welche bei Silvesterknallern für gewöhnlich in Schockstarren verfallen. Für all die, welche mit weit aufgerissenen Augen außerstande sind, nach einem Knall auch nur irgendwie zu agieren. Silvester in Paris, das ist: Auf dem Trocadero stehen (das is der Platz, von wo aus jeder Touri den Eiffelturm mal fotografiert haben will und wo im Sommer die lustigen Jungs mit den noch lustigeren Verrenkungen sind), stehen, stehen, stehen, stehen, Menschenmassen sammeln sich und dann.... glitzer glitzer. Der Eiffelturm leuchtet und zeigt an: Kinners, wir haben ein neues Jahr.
Zumindest: In Paris fährt man ja Metro. Man könnte ja auch sagen: Man läuft Metro, da man ja schier unendliche Gänge hat. Oder auch: Man versucht, Metro zu fahren. Ich hatte ein 3 Tages-Touri-Visum. Zonen 1 bis 3. Ja, in französischer Sprache geordert. 3 Tage hieße eigentlich: 3 Tage nonstop-fahren. All you can drive sozusagen. Damit war schon am ersten Abend finito. Ab zum Tickethäusel (und das muss ich lobend erwähnen: Die sind ja zu allen unchristlichen Zeiten besetzt) und das Ticket getauscht. Am nächsten Morgen: Wieder kein Durchkommen. Übers Drehkreuz drüberspringen geht übrigens immer noch nicht, dahinter habense noch so ne Wand, wo man auch noch durch muss. Also wieder "Bonjour" und das Sprüchel aufgesagt, wieder ein neues Ticket. Nachmittags the same procedere. Geht einem alles irgendwann so tierisch auf den Wecker, dass man eigentlich gar nicht mehr fahren möchte. Und eben weiterläuft. So lang, dass man schließlich auf die Frage seines Nachbarn darauf, was das denn da drüben, ca. 2 km weg vom Eiffeltrum sei, antwortet: "Der Petersdom."
So. Am letzten Tag, nachmittags, DA sagt mir eine nette Ticketvendeuse, dass es daran liegen kann, dass ich Handy und Ticket in einer Tasche habe. Gut zu wissen. Ich kann es noch nicht bestätigen, da ich es ab nachmittags dann nicht mehr benötigte. Hach ja.

Frohes Neues übrigens! :-)

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