Dezember 21, 2010

Bewerbung als Domino-Steine-Testesserin

Es hat sich ja sicherlich so langsam rumgesprochen, dass ich eher der Dichter und Denker bin (als z.B. ein Handwerker oder so - der Part ist in unserer Familie anderweitig vergeben). Ich bin ja v.a. der Fragenausdenker in Vorstellungsgesprächen. Ja, sowas gibts als Job. Aber darum gehts grad gar nicht, sondern darum, dass ich "Dominostein-Tester" werden kann.
Wenn man einen Termin nach dem anderen hat - was mir persönlich übrigens Spaß macht -, dann macht man sich ja zwischendurch nicht ein Salätchen, womöglich noch mit Putenbruststreifen.... oder so. Da ist man glücklich darüber, dass immer ein Gebäckteller da steht. Seitdem weiß ich auch, dass es nicht nur die braun überzogenen Dominosteine gibt, sondern auch weiß überzogene. Und die sind so richtig lecker. Ich bin froh, dass es immer nur eine limitierte Anzahl derer gibt, sonst hätte ich ein ernsthaftes Problem. Eben, weil es so überschaubar ist, muss auf jeden Fall noch ein Anstandsdomino auf dem Teller bleiben. Macht also 3 pro Gespräch für mich. Macht bei 5 Gesprächen 15 Dominosteine vorzüglichster Art.
Ich hab die Tage netterweise ein Weihnachtspaket bekommen (man unterschlägt mir ja einen Lindt-Adventskalender.... die Betreffenden fühlen sich jetzt bitte angesprochen), wo auch Domino- Steine drin waren. Aber von Bio!!! Ich weiß nicht, was die da anders machen, aber: Die schmecken einfach nicht. Die sind nicht süß. Die sind so streng, wie Bio eben streng sein muss. Pfui!
Falls noch wer Domino-Steine getestet haben will: Immer her damit. Saison geht allerdings nur noch bis Ende Dezember. Dann schwenk ich wieder auf alles von kinder um :-).

Dezember 15, 2010

Geschenkfindungsstörungen, Gnitten und ich

Jetzt, da wieder Weihnachten wird, komm ich wie jedes Jahr auf mein 1. Semester im Studium zu sprechen. Ich hab dort von Anfang Oktober bis Mitte Dezember in Vorlesungen gesessen und einfach kein einziges Wort verstanden. Kein einziges. Wir hatten damals Sozialpsychologie- Vorlesungen. So in etwa sah da ein Satz aus (ich hab mal ein Beispiel von heute gewählt):

Geschenkfindungsstörungen sind dann besonders diffizil, wenn die Beschenksubjekte exorbitant nonkonformistisch sind, was ergo einen inneren  Dissens evozieren kann.

Das heißt ja nichts anderes als "Ich finde keine Geschenke und hab auch keine Muse dazu". Zumindest saß ich da und neben mir N*dinsche, die genauso viel verstand. Was weiß man denn nach 12 Schuljahren, was "Altruismus" und "Reziprozität" sind? Eben! Im Laufe der Zeit hatten wir uns regelrecht "reingehört". Irgenwann hatten wir (das war aber Semester später) auch mal wieder ne Prüfung und wir waren des Lernens komplett überdrüssig. N*dinsche und ich hatten damals dann den Duden aufgeschlagen und einen so dermaßen sinnbefreiten Satz gebildet, dass er fast eine Auszeichnung verdient. Das waren die Nachwirkungen unseres Umfeldes. Ich sags Euch.... Und bitte:

Dunnemals die Gnitte mit Koxalgie auf dem Epikarp schudderte.

Ihr könnt nachschauen, die Wörter gibts alle in der deutschen Sprache. Und hier mal die lapidaren Alltagswörter dazu: dunnemals = damals, Gnitte = Mücke; Koxalgie = Hüftleiden, Epikarp = äußere Fruchthülle, schuddern = frösteln.
Das Schlimmste an dem ganzen ist nicht, dass wir für völlig unzurechnungsfähig erklärt worden. Das Schlimmste ist, dass ich mir diesen Satz auch knapp 10 Jahre nach dessen Zusammenstellung merke. Inkl. "Übersetzung".

Dezember 06, 2010

Die Schneeflocke an sich

Es gibt ja so einige Dinge, die sind mir fern. Lichtjahre fern. Und meistens sind es solche Dinge, die zu Weihnachten vor sich gehen. Oder eben um die Weihnachtszeit herum.
Gut. Ich für meinen Teil lebe im mitteleuopäischen Lebensraum. Es ist bekannt, dass es Jahreszeiten gibt. Und dennoch ist es jedes Jahr dasselbe: Sobald der erste Schnee fällt ist das ein mediales Großereignis.  Das Schlagwort bei Facebook ist dann "Schnee!". Gefühlte 95% posten dieses Wort und ich frage mich jedes Mal: "Ja, und jetzt?" Das ist ähnlich amüsant wie "Freitag!". Warum macht man das?

Ich habe mich natürlich mal auf Suche begeben. Ich glaube ja, das hängt damit zusammen, dass jeder sofort was mit dem Wort "Schnee" anzufangen weiß und bestenfalls eben seinen Senf dazugeben kann. Weil: Da kann ich ja leben wo ich will, die Flöckchen verirren sich auch in Dörfer, von denen man noch nicht mal dachte, dass es sie gibt. Und dort ist dann der Schnee _das_ Ereignis des Jahres und eben sehr mitteilenswert. Dann ist es ja noch so, dass man mit Schnee nicht zqangsläufig etwas Gutes oder Schlechtes verbindet, heißt: Man kann sich drüber aufregen, freuen, mitteilen was man mit dem Schnee gemacht hat.... hach ja, da weiß doch jeder was zu. Das ist einfach so ein Thema, da kann man sich einfach nicht in die Nesseln setzen und auch eine radikale Meinung haben - sie ist immer salonfähig.
Deswegen wirds wohl nicht das letzte Mal gewesen sein, dass es auf vielen Seiten heißt: "Schnee!".