Oktober 17, 2010

Des Boxers Benimmse

Ja. Ich schaue Boxen. Und bleibe dafür auch Samstags gern länger als gewöhnlich vor der Glotze hängen und zappe auch nicht. Auch ungewöhnlich. Aber nur, wenn die Gebrüder Klitschko sich die Ehre geben.
Ich bin ganz weit weg von investigativem Sportjournalismus. Ganz weit. Deswegen kann ich nichts über Linksaußen und Rechtsaußen schreiben. Sondern nur davon, wie ich als jemand, der durch die Einschaltquoten das Event für RTL lohnenswert macht, das ganze aus sicherer Distanz einschätzt. Als Boxkonsument sozusagen. Der mitboxt. So, wie andere im Auto mitbremsen. Ich glaub nur: Gesund ist das alles nicht.

Früher - ja, es gibt ein "früher" - da hab ich Märchen gern gelesen. Genau die mit Gut und Böse und der Gute siegt und wenn sie nicht gestorben sind. Zumindest werde ich an derartigen Samstagen mit Boxkämpfen daran schlagartig erinnert. Nicht nur, weil immer der Gute siegt. Da ist ein Mr. Briggs, der vollkommen am Rad dreht und so ein wenig an Rumpelstilzchen erinnert. Meine Güte, was der sich gebährdet. Hat der denn so gar keine Kinderstube? .... übermorgen hol ich mir der Königin ihr Kind.... Alles klar.
Dagegen ist Klitschko (ich kann die Monsieurs nicht voneinander unterscheiden aber die haben ja beide Benimmse) ja immer das Prinzesschen, was sich in galanter Zurückhaltung übt. Und Prinzesschens mag ich. Wenn auch nur im Märchen. Die Jungs sind stets ordentlich angezogen, haben die Haare gekämmt und machen ihren Job, wenn sie ihn machen sollen und - ich erwähnte es bereits - wissen, was sich gehört. Ja, auch das gehört zum Boxen mitlerweile dazu: Wissen, was sich gehört.

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