Dezember 15, 2010

Geschenkfindungsstörungen, Gnitten und ich

Jetzt, da wieder Weihnachten wird, komm ich wie jedes Jahr auf mein 1. Semester im Studium zu sprechen. Ich hab dort von Anfang Oktober bis Mitte Dezember in Vorlesungen gesessen und einfach kein einziges Wort verstanden. Kein einziges. Wir hatten damals Sozialpsychologie- Vorlesungen. So in etwa sah da ein Satz aus (ich hab mal ein Beispiel von heute gewählt):

Geschenkfindungsstörungen sind dann besonders diffizil, wenn die Beschenksubjekte exorbitant nonkonformistisch sind, was ergo einen inneren  Dissens evozieren kann.

Das heißt ja nichts anderes als "Ich finde keine Geschenke und hab auch keine Muse dazu". Zumindest saß ich da und neben mir N*dinsche, die genauso viel verstand. Was weiß man denn nach 12 Schuljahren, was "Altruismus" und "Reziprozität" sind? Eben! Im Laufe der Zeit hatten wir uns regelrecht "reingehört". Irgenwann hatten wir (das war aber Semester später) auch mal wieder ne Prüfung und wir waren des Lernens komplett überdrüssig. N*dinsche und ich hatten damals dann den Duden aufgeschlagen und einen so dermaßen sinnbefreiten Satz gebildet, dass er fast eine Auszeichnung verdient. Das waren die Nachwirkungen unseres Umfeldes. Ich sags Euch.... Und bitte:

Dunnemals die Gnitte mit Koxalgie auf dem Epikarp schudderte.

Ihr könnt nachschauen, die Wörter gibts alle in der deutschen Sprache. Und hier mal die lapidaren Alltagswörter dazu: dunnemals = damals, Gnitte = Mücke; Koxalgie = Hüftleiden, Epikarp = äußere Fruchthülle, schuddern = frösteln.
Das Schlimmste an dem ganzen ist nicht, dass wir für völlig unzurechnungsfähig erklärt worden. Das Schlimmste ist, dass ich mir diesen Satz auch knapp 10 Jahre nach dessen Zusammenstellung merke. Inkl. "Übersetzung".

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen