Ich beobachte ja gern mal so ein paar Phänomene. Es gibt eines, das verfolgt mich quasi, also das hat man fast überall - und ist gar nicht Schuld dran. Man kann einfach nicht entrinnen. Es ist einfach da.
Treffen sich 2 Frauen. Genau. Der Büro-Prototyp.
Sagt die eine: "Ja, aber ich weiß auch nicht, die verstehen das wohl nicht, dass ich soviel zu tun habe und soviel und überhaupt. Die wissen gar nicht, was für Wege man macht und dass man da Vorlauf braucht."
Sagt die andere: "Ja, genau, stimmt. Die wissen das überhaupt nicht! Ich muss erst A machen und dann B und dann C und da braucht man den Vorlauf!"
Sagt wieder die eine: "Ja, genau! Also das geht so nicht."
Sagt wieder die andere: "Hm. Also irgendwie, das geht so nicht."
Und dann? Dann steigense entweder aus der Bahn, gehen in den Aufzug oder schweigen. Dazu muss man wissen: Gehäuft findet man die Gespräche in den 16h30-U-Bahnen. Der geneigte Leser weiß, was ich damit sagen will.
Nun meine Fragen dazu: Für welchen Grad der Sozialisation benötigt man diese Dialoge? Wird das nur gesagt, um zu zeigen
a) ich bin in Lohn und Brot
b) ich reflektiere meine Arbeit
c) ich red hier mal Tacheles (aber mach nix)
d) ich erzähl Dir einfach mal was, ich weiß zwar nicht was, also erzähl ich das, was alle erzählen (was dann unter soziale Bewährtheit fiele)
e) bevor mir jemand noch ne Arbeit aufs Auge drückt lamentier ich lieber ganz groß
f) vielleicht hört ja Cheffe mit und gibt mir ne Gehaltserhöhung, weil er _endlich_ merkt, was ich alles mache
g) vielleicht hört auch der Freund vom Freund vom Freund des Cheffes mit und es passiert selbiges wie unter f) weil eben besagter Freund vom Freund vom Freund eine elende Petze ist
h) ich dachte immer, Arbeit ist zum Ausruhen
i) ich bin einfach wichtig.
Das waren jetzt eben die spontansten, mir fallen bestimmt noch so einige Erklärungen ein - heute Abend, aufm Heimweg mit der Bahn.
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