September 26, 2010

Middle Youth & Kidults

Kinders, wir müssen mal reden. Und zwar über Panini-Alben, Kinderschokolade, Ahoi-Brause und Mando Diao. Und über den Konsum all dieser genannten Dinge. Das geht nämlich eigentlich gar nicht. Sagt "Maxi". Ja, die Frauenzeitschrift für einsneunzig. Und zwar geht das nicht, weil unsereins ja schon 28 ist und genannter Kram ja ursprünglich für Kids ist. Tschuldigung mal kurz: Wer könnte denn höchstselbst den Ferrerro-Konzern aufgrund seiner mönströsen Kinderriegel-Vertilgung quasi jederzeit vor der Insolvenz retten? Wer trägt denn lustige Ahoi-Brause-Wettbewerbe (Wer kann am meisten Ahoi-Brause essen ohne nen Schluck Wasser zu trinken?) aus? Das bin ja wohl beide Male ich! Wer entertaint die gesamte Autobahn zu Mando Diao? Wir steigern uns: Mein Kollege und ich. Und jetzt kommen wir mal zur Königsdisziplin: Wer sammelt denn brav die ganzen Panini-Aufkleber? WIR! Weil das was anderes ist als n Stickeralbum, als nen Poesieheftel oder so ne Briefmarkensammlung. Das ist an sich nicht wirklich was für Kids, nur weil das dieselben (oder die gleichen?) Materialien (eben: Album, Sticker, und einmal bitte alles tauschen) hat.
Gut. Robert Pattinson anzuhimmeln und wie Blake Lively in "Gossip Girl" (ich schwöre, ich kenne beide nicht, wenn dem so wäre, würd ichs zugeben) aussehen zu wollen, ist vielleicht auch nochmal überdenkenswert. Aber keine Kinderschokolade mehr zu essen? Das ist einfach nur doof.

Btw: "Middle Youth" wird die Pubertät jenseits der 30 genannt (da werd ich wohl nie mehr rauskommen), Kidults ist eine Wortschöpfung aus "adults" und "kids". Alles klärchen.

September 23, 2010

Ich und meine Kollegen: I. Teil

Ich war mal wieder mit meinem Kollegen aus dem Nachbarbüro unterwegs. Mit dem, der lieber die King-Pommes als die Goldenen-M-Pommes mag und mit dem man somit nicht einfach an jeder Raststätte halten kann. Sondern eben nur dort, wo´s auch die King- Pommes gibt.
Ich hatte ein Auto von einer Autovermietung (getauscht, wir wollten ja noch ankommen), welches eine kleine Spielerei hatte: Kein Zündschloss. Sondern einen Start/Stopp-Knopf (das wäre analog beim Radio-PSR-Sinnlos-Telefon "200 Puls" der "Knopp on/off). Man muss den Schlüssel (ja, den gibt es trotzdem) nur noch irgendwo ins Auto legen und dennoch fährt die Hütte. Großartig. Mein Kollege, der Fuchs, fragte während der Fahrt, was denn eigentlich wäre, wenn man den Schlüssel eben während besagter Fahrt aus dem Auto werfen würde. Ich neige ja gern mal zu Selbstexperimenten, habe aber in dem Falle davon abgesehen, da der Weg zwar landschaftlich nett war, zivilisationsmäßig aber ein wenig... sagen wir... ausgedünnt ist.
Wir beließen es also dabei, einfach schnöde weiter zu fahren.
Ich habe als vorausschauender Vielfahrer immer brav CDs dabei, Monsieur durfte sich als DJ vergnügen. Er legte eine CD ein, die auch Mando Diao spielte. Da es gerade langweilig zu werden drohte, dachten sich Fahrer und Beifahrer, mit Kopf und Händen dem Takt zu folgen. Nun kam die - berechtigte - zweite Frage auf: Was wäre denn, wenn man solang auf Lenkrad und Beifahrerseite kloppen würde, bis der Airbag kommt - fährt das Auto dann noch weiter, wenn die Dinger draußen waren und könnte man so etwas vertuschen, indem man die Luftkissen wieder schön faltet, alles an seinen Platz legt und tut, als hätte man nur Mozarts Kleine Nachtmusik gehört? Auch hier haben wir von einer Selbsterfahrung abgesehen, freuen uns jedoch über Antworten von Leuten, denen die Antwort(en) auf die Frage(n) bekannt sind.
Das schöne an besagtem Kollegen ist: Er stellt mir keine Fragen mehr. Weder, wenn ich den Apfel im Auto schlafen lasse, noch wenn ich nachfrage, wo denn bei einem 7geschossigen Gebäude die 8. Etage zu finden sei. So isser. Der King-Pommes-Nachbarbüro-Kollege.

September 22, 2010

Futterneid

Ich weiß nicht, ob Ihr das kennt: Es ist Abends (alternativ früh/ mittags/ nachmittags/ nachts). Es ist nicht so, als dass man den ganzen Tag nichts gegessen hätte. Alles im grünen Bereich sozusagen. Blöd nur, wenn jemand (es ist vollkommen egal, ob der/diejenige persönlich anwesend ist oder nur per Telefon zugeschaltet) zu essen anfängt. Oder auch nur daran laut denkt. Wobei: Solang nur laut daran gedacht wird und noch nichts da ist, also der andere auch nichts essen kann, ist die Welt auch noch senkrecht. Es wird kritisch, wenn dann was bestellt oder gekocht wird und ich - großmütig, wie ich manchmal bin - ein klares "Neeeeeeeeein, ICH esse heut nichts mehr" von mir gegeben habe, allerdings spätestens beim Klingeln an der Haustür oder Abgießen des Wassers diese Aussage bitter bereue. Mach ich mir aber für gewöhnlich auch keinen Kopf drüber, schließlich esse ich nur in netter Gesellschaft und der/diejenige muss also mit mir teilen. Ist ja auch was tolles, wenn man jemandem so einfach ein so gutes Gefühl, etwas nettes getan zu haben schenken kann. Finde ich. Mittlerweile bin ich quasi für unmündig erklärt worden, was Essensbestellungen angehen. Es wird einfach für mich mitbestellt. Da das dann aber _meins_ ist, ist es gar nicht mehr so spannend. Ich weiß nicht, was die Psychoanalysten dazu zu sagen haben, aber ich sags gern an dieser Stelle mal wieder: Keine Angst, mir gehts und gings immer gut. Trotz 2 Brüdern :-).

Ah so: "Futterneid" ist übrigens die nicht-wissenschaftliche Bezeichnung für Konkurrenzverhalten. Auf englisch heißt das ganze "jealousy about food", Synonyme hab ich keine gefunden.

September 21, 2010

Momentum momentum

Es ist ja so, dass man sich auf manche Moment ewig freut. Diese tausend Mal im Kopf durchspielt inklusive der Reaktion des Gegenübers. Sich wohlbedachte Worte zurechtlegt. Diesen Moment genau ausgemalt hat, wie man dann platzen wird vor Glück, wenn, ja wenn eben dieser Moment eintritt.
Und dann? Nüscht und dann. Dann isser da und schon isser wieder weg.
Beispiel. Ich bin ja Berlin-Fan und das nicht erst seit gestern. Ich hatte bis dato alles in Berlin - nur noch keinen Job. Der sollte natürlich auch passen. Von der Firma itself, von den Aufgaben - eben mit allem Drum und Dran. Was hieß, dass ich mich umgeschaut hatte aber nicht wie eine Wilde auf alles beworben. Sondern nur sehr selektiv.
Nach Gesprächen etc. war der Traum dann zum Greifen nah. Ich in Berlin. Nicht nur zu Besuch. Sondern: Ich in Berlin mit *Persoausweis-rauskram* Adresse in Berlin! Mit Berliner Nummernschild (B-CH 2605). Es wurde alles mit Glitzer und Blinkblink ausgemalt.
Und dann war er da. Der Augenblick. Ich kann nach Berlin. Das war an einem Montagabend. Da ich in gewissen Situationen - und hier ging es um nichts geringeres als um meinen Arbeitsvertrag - sehr rational sein kann, wurde dieser Moment quasi begraben unter Zahlen und Fakten. Zugeschüttet quasi. Zahlen- und Faktenrutsch. Und danach war er ja nun schon vorüber. Eben _dieser_ Moment. Aber das gute ist: Alles, was danach kommt ist fast noch besser. Da kann man wie wild planen, organisieren, räumen, packen. Und sich seine Zeit in Berlin ausmalen .... ja, mein Leben ist schon arg komfortabel. Thank god, I´m a Berliner!

September 12, 2010

Double Chocolate Muffin

Also. Starbucks ist ja schon eine Religion. Das mag ja auch alles sein. Aber, es gibt quasi eine Religion in der Religion. Und die heißt: Double Chocolate Muffin mit Käsekuchentopping. Da isser:

Liebe Güte. Ich versuchs mal in Worte zu fassen.
Man beißt da rein und denkt: Nichts. Weil man quasi willenlos wird. Denkpause. Die Welt steht still. Das passiert mir sonst nur bei Nutella in rauen Mengen.
Zumindest: Double Chocolate heißt auch DOUBLEChocolate. Da werden direkt die Neurotransmitter aktiviert (Das Leben ist schön. Es ist alles super. Ich werde für den Rest des Lebens keine Probleme mehr haben, wenn nur Du, oh DoubleChocolateMuffin bei mir bist und Dich vertilgen läßt) und der Rest des gesamten Vernunftszentrums lahmgelegt. Und dann komm er: Der Käsekuchen. Bzw. der Käsekuchen in Form eines kleinen Krönchens auf diesem eklatant leckeren Schokoladenhaufen. Boah, das ist wie.... wie Nutella mit ganz frischem Weißbrot. Oder wie .... nee, mehr Vergleiche gibt es einfach nicht. In der Hinsicht bin ich seitdem nur noch eine: Die Ich-will-Hoppe.

September 10, 2010

Nervenkostümverleih

Das Nervenkostüm. Manchmal nur ein Kostümchen. Ein wenig zu klein geraten, zu heiß gewaschen oder einfach nur verschnitten. Also nicht wirklich brauchbar. Dabei gibt es so hübsche Nervenkostümchen: Mit oder ohne Gesäßtasche, mit geradem Bein oder in Karotte, auf Kante genäht oder eben (modisch!) am Saum ausgefranst. Alles da.

Aber was, wenn man sein Nervenkostüm grad nicht finden kann? Kein Problem, gibts den Nervenkostümverleih. Kann man sich quasi alles ausleihen, was man entweder lebensnotwendigerweise braucht oder was grad in ist. Man kann ja auch nicht ohne gehen. Kommt meistens nicht so gut.
Ich weiß auch gar nicht, ob es auf die Langzeitmiete irgendeinen Rabatt gibt. Ich mein, bei Monatsmieten sollte das schon drin sein. Dann weiß man ja, dass das Nervenkostüm brav ausgetragen wird und bestenfalls Komplimente bekommt. Oder in der Gala steht "XY trägt heute das Nervenkostüm von AB". In dem Fall bekommt mans aber sicherlich auch gratis geliehen, ist ja die beste Werbung.

Ich frag mich nur grad: Was, wenn man das Nervenkostüm wieder zurückgeben muss? Das wird bitter. Da die Nachfrage aber gerade das Angebot ganz arg übersteigt, muss man´s nach max. 3 Monaten wieder zurückgeben. Andere sollen ja auch mal ausgehen können. [CETCNR47MUQN]

Berlin, Berlin

Nein, der dicke fette Pfannkuchen bin ich nicht (noch nicht. Wenn ich so weiter mache und mit dem Training schluder, wird das auch noch). Ich meine, warum ich eine Berlinerin im Sinne einer Stadtbürgerin bin. Berlin ist ja etwas, das sollte man bei einem Small talk vermeiden. Man kann ja fst so damit polarisieren wie mit Politik, Wetter oder Religion. Dennoch: Ich bin bekennende Berlin-Passionata.

Ganz groß war, als die Mauer fiel (ich war damals 6,5 Jahre... auf die komma 5 bestehe ich, weil in diesem Alter besteht man da noch drauf) und wir zu fünft im Trabbi nach WESTberlin fuhren. Der Obstladen an irgendeiner Ecke ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Da gabs Bananen! Kinders, da gabs _EINFACH SO_ Bananen! Ein Traum. Damals mochte ich sie noch. Und eine Kiwi kauften wir auch. Dass wir zu haus zu fünft um die Kiwi saßen aber nicht wußten, wie wir sie essen sollen, ist eine andere Geschichte.
Zumindest habe ich während dieses Berlin- Ausfluges auch ein Küchenset für meine Puppenküche bekommen gehabt. In himmelblau. irgendwo aufm Dachboden meiner Eltern steht das auch noch. Ich kam aber erst nach meinem Studium wieder öfter nach Berlin. Freunde zogen dorthin, also war ich irgendwann mdst. einmal monatlich vor Ort. Und entdeckte die unterschiedlichen Stadtteile, die Möglichkeiten, die Events. Schon seit langem vom Sportvirus infiziert, war letztes Jahr die Leichtathletik-WM in Berlin mit einer grandiosen Stimmung. Auch beim Berlin-Marathon war ich mit von der Partie. Es gab keinen Tag, an dem mir Berlin nicht gefallen hat, an dem ich mich dort nicht wohlfühlte. Dass schließlich mein Mann auch noch Berliner ist und wir uns nun eine Wohnung in der besten Sadt der Welt gekauft haben, verwundert sicherlich keinen mehr.

Berlin ist Berlin ist Berlin. Und warum es "mein" Berlin ist, das schreib ich auch bald mal an dieser Stelle.

September 09, 2010

If you are surfer, I am single

T-Shirts sind ja an sich v.a. unifarben schick. Ich finde ja die mit den Aufschriften "Zicke" oder "Tussi" so unendlichst peinlich.
Aber in der letzten Zeit sind mir 2 Messages auf T-Shirts untergekommen - die waren mal richtig gut.
"If you are a surfer, I am single." Ist das cool oder ist das cool? Blöd nur, ich kenn einen Surfer, bei dem würd ich das nicht so meinen. Bei allen anderen schon.
Das zweite hab ich noch nich mal live gesehen sondern - Achtung! - in einem Krimi gelesen (mal wieder ein schwedischer, ich komm davon nicht los). Und zwar: "Armageddon was yesterday, today we have a serious problem." Wie klasse ist bitte das?

Man kann jetzt mal unterschiedliche Szenarien nehmen, bei denen man einfach mal so ein Statement platziert. Montag früh, Teambesprechung. Musste nichts mehr sagen, weiß jeder Bescheid.

Alternativ: Es gibt ja so ganz schlimme "Mädels- Büros", wo immer nur Gegacker ist (das ist dann ein anderes Thema, wie sehr mir das auf den Zeiger geht). Gut, denen müsste man das sicherlich nochmal übersetzen, aber spätestens dann wäre man 5 T-Shirts auf einen Schlag los. Bei solchen Büros reiht sich ja eine Katastrophe an die andere (und wenns nur ist, dass es im Nagelstudio nicht den barbiefarbenen Nagellack gab).

Auch gut: Wenn man verbummelt hat, irgendwas zu buchen und nichts geht mehr. Empfehle ich niemandem z.B. bei Fußballkarten oder ähnlich wirklich Existentiellem. Aber auch da muss man dann eben nicht reden. Einfach T-Shirt drüber. Und abwarten.

Ich finde: Es sollt mehr solcher Statements geben. Damit erspart man sich jegliche Drumherumreden und kommt auf den Punkt. Großartig!